sind mit unserem Lebensweg fest verknüpft.
Mal folgen wir dem einen Faden, mal dem anderen, je nachdem, welches Thema gerade dran ist … unablässig verbinden wir uns mit den sich kreuzenden Schicksalsschnüren.

Mit meiner inneren Wahrnehmung stelle mir vor:
die eine Schnur ist das Glück, eine andere die Liebe, wieder eine andere das Wohlbefinden, die nächste ist der Erfolg, oder … es gibt vieles, das mit uns verbunden, verknüpft ist.
Doch leider gibt es nicht nur Schönes.
Sind die guten Fäden zu fest verkettet und können sich nicht mehr lösen, könnte es sein,
dass sie sich zur Unglücksschnur verändern.
Oder zum Verlustfaden, zum Misserfolgsstrick, zur Versagenskordel, zum harten Seil der gescheiterten Hoffnungen. Dann hat man das Gefühl, Unglück verfolge einen, das sei nun
die Lebensbegleitung und das Schicksal serviere einem immer die gleichen bedrückenden, verletzenden Themen.
So kann das Leben ein einziges Knäuel, von in sich verworrenen, verknoteten Schnüren
und Fäden werden, die es aufzudröseln gilt. Sind die negativen Schnüre alle entwirrt,
verwandeln sie sich in leuchtende, positive Glücksbänder.

Die Aufgabe eines ganzen langen Lebens ist,
den Wegen der einzelnen Schnüre zu folgen. Sie vorsichtig zu entwirren, wenn sie sich verknotet haben und jede einzelne Schnur in sich wieder aufzurollen. Ist ein Knoten gelöst, hört die schlechte Phase auf und eine gute kann wieder beginnen. Wird aus Ungeduld zu stark gezogen, dann reißt der feine Faden, die zarte Schnur.
Der positive Weg ist unterbrochen.
Das sind die Lebens-Momente des Verzweifelns, der Mutlosigkeit, der Erschöpfung.
Alles stagniert, nichts geht mehr. Hart und fest sind die Schicksals-Schnüre zusammengezurrt und das arme Menschlein denkt: "und jetzt, was tun - wie oder wo geht es weiter!"
Vor einigen Jahren gab es in meinem Leben eine extrem harte Zeit.
Damals entstand das Bild dieser Schicksalsfäden vor meinem inneren Auge.
Ich sah sie überdeutlich, meine vielen harten Knoten und Verknüpfungen, die sich einfach nicht mehr entwirren ließen.
In dieser Situation wurde die Idee der Schicksalsschnüre geboren.
Wie eine Erleuchtung habe ich das empfunden und es hat mir sehr geholfen, wieder
zur Klarheit des Denkens, Fühlens und Handelns zurückzufinden.

Ich gab den verschiedenen Fäden und Schnüren gedanklich Farben,
und stellte mir vor:
jeder einzelne Faden, jede Schnur ist umhüllt von einer feinen Schicht Wachs.
Nun befeuchtete ich den Beginn einer Schnur mit flüssiger Farbe, jede bekam eine andere.
Sie saugten die Farbe auf, tranken ihren Weg und das Wachs verhinderte, dass die Farbe
nach außen dringt, sie bleibt innen.
Und so konnte ich, von Anfang bis Ende, trotz Verwirrung oder Verknotung die verschlungenen Wege sehen.
Ich musste sie jetzt nur noch entwirren, meine Schicksalsfäden.
Und so erkennt man auch ein Ende, ein Ziel oder einen Neubeginn.
Für mich war diese Vorstellung damals eine unglaubliche Erleichterung. Ich hatte
wieder Zuversicht, Vertrauen, glaubte wieder an meine Visionen. Denn trotz Unklarheit
der Zukunft wusste ich im Herzen - mein Weg führt zum Ziel.
Ich folge den bunten Fäden des Schicksals voller Vertrauen!
Auch heute noch gehe ich, wenn es mal wieder Bremsklötze und Stolpersteine gibt,
in diese Meditation. Bin ganz still in und bei mir und folge in meiner Vorstellung dem
Weg der einzelnen Schnur, bei der es nicht mehr weiter geht und löse die Knoten.
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