einfach nur sein ...

hast du schon einmal versucht, NICHTS zu tun,

oder wirklich absichtsloses Nichtstun erlebt?

Jetzt sagst du bestimmt:

na klar, mache ich oft. Ich lese, schaue fern, höre Musik oder so ...

Morgennebel auf der Schwäbischen Alb bei St. Johann, unter blauem Himmel auf taufeuchten Wiesen.
Seltsam, im Nebel zu wandern ... Herman Hesse

Nein, das meine ich nicht.

Indem man liest, Musik hört oder sonst was tut, beschäftigt man seine Sinne.

Absichtsloses "nichts" tun, einfach nur sein, will heißen:

mit geöffneten Augen einfach dasitzen und nur schauen, ins absolute nichts. Wenn ich das mache, ich sehe dann wirklich nichts. Denn nur so leert sich, so entspannt sich der Geist wirklich.

Solltest du die Augen schließen wollen, lieber nicht. Weil: in genau diesem Moment, wo du die Augen geschlossen hast, schon die ersten Gedanken in deinem Geist anklopfen.
Aber versuch das mal – nur schauen ohne zu denken, es ist gar nicht so einfach – das Nichtstun!

Fein, nachdem Du es probiert hast, es ging ganz sicher auch bei dir, hier nun mein Dankeschön an dich zur inneren Stille.

Erinnere dich …

hast du schon einmal bei Nebel ins Morgenlicht geschaut? Gerade dann, wenn die Sonne versucht diesen Nebel aufzulösen? Es ist absolut fantastisch.

Das Licht ist hell, sehr hell. Aber trotzdem siehst du schemenhaft die Konturen der Bäume oder Sträucher. Und in dem zaghaften Sonnenlicht glitzert und spiegelt es in den feinen Wassertröpfchen und du siehst zigtausend kleine Regenbogen, wenn du genau hinschaust.

Am besten du versuchst es einmal, so einen frühmorgendlichen, stillen Spaziergang.

Er muss ja nicht lang sein, vielleicht ein halbes Stündchen? Dann siehst du direkt, was ich meine …

Jetzt ist gerade die passende Jahreszeit, diesiger, leichter Morgennebel fast jeden Tag, wenn du früh genug bist. Und so ein frühmorgendlicher Spaziergang tut richtig gut, bevor du dich wieder in den Arbeitsalltag stürzt.

Und jetzt, versuchen wir das einfach mal mental.

Balsam für deine Sinne, für dein Nervenkostüm, für dich! Einen Lichtspaziergang am frühen Morgen … die Vorbereitung dazu, war das absolute Nichtstun, das so lang anhielt, bis deine Gedanken wieder bei dir anklopften.

Schließe jetzt deine Augen.

Alles Denken schickst du nun bitte weg und stellst dir bewusst, mit all deinen Sinnen vor:
du stehst mit nackten Füssen auf einer Wiese. Kannst du, ich weiß es, ich seh dich!

Spürst du das taufeuchte, kühle  Gras unter deinen Fußsohlen? Hast du den Duft des frühen Morgens schon in deiner Nase? Noch nicht? Doch doch, er ist gleich da, gleich riechst du ihn auch – den frühen Morgen: klar, wie frisch gewaschen, wie lieblich er duftet.

Und fühlst du das nebelfeine Streicheln in deinem Gesicht? Ganz zart, wie sanfte, kleine, Elfenhände.

Und nun stell dir bitte die Bilder vor, die ich oben beschrieben habe.

Sieh sie, fühle sie und genieße sie und lass dir Zeit, viel Zeit, so viel Zeit wie du brauchst. Dein System wird dir signalisieren wann du zurückkehren sollst.

Da, schau, siehst du es auch?

Jetzt verdampft die Feuchtigkeit, der Nebel löst sich ganz langsam auf. Der Himmel beginnt zu leuchten und die Sonne strahlt wie ein großer Scheinwerfer. Dein Blick sieht die Natur nun klar und deutlich und ... du bist hellwach und erfrischt!

Dein wunderbarer Tag kann beginnen!


Eine kleine Erklärung zum "Sehen" mit den inneren Augen.

Nicht jeder Mensch kann Bilder sehen.

Aber jeder kann Bilder "wissen" und hat eine innere Wahrnehmung.

Ich sage immer: "es ist ein sehendes Wissen und ein wissendes Sehen."

Also nicht enttäuscht sein, wenn die inneren Bilder nicht kommen wollen. Die Texte helfen, sich etwas vorzustellen und das kann bei der Tiefenentspannung dann vor dem inneren Auge erscheinen.

Nicht so klar wie ein Foto, eher schemenhaft wie im Nebel. Wenn das nicht kommen mag, geh über deine Gefühle. Du kannst spüren, obwohl es nicht da ist. Hier hilft deine Erfahrungserinnerung.

Aber bitte: zwing dich nicht, wie alles im Leben ist auch das - Training!

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