Den Weg zu sich zu finden

und das »ruhe in dir selbst« zu leben,

ist nicht wirklich einfach.

Die Erwartungshaltung an sich selbst ist extrem hoch und man verzeiht sich nicht

die kleinsten Fehler.

Große Kalksteine der Schwäbischen Alb umwachsen von Kleeblättern im herbstlichen Wald bei Sonnenbühl.
Stolpersteine

Schwierigkeiten des Lebens und viele Steine, die man sich oft selbst in den Weg legt, behindern ein Vorwärtskommen. Im Nachhinein betrachtet, wird man vieles verstehen

und auch akzeptieren können.

Doch im gelebten Moment ist man voller Widerstände und und reagiert empfindlich auf vermeintliche Angriffe von außen gegen die eigene Person. Man sieht in jedem hilfreichen Menschen, der es aufgrund seiner Erfahrungen oftmals besser weiß und unterstützen könnte den Feind lauern, der nur darauf wartet, anzugreifen.

Oft ist man der Verzweiflung näher, als der Zuversicht.

Dieser Weg zu sich braucht Zeit. Zeit, die man glaubt nicht zu haben. Er sollte schnell gehen, dieser Weg zum Ich, man tut ja schließlich auch einiges dafür.

Meditieren vielleicht oder man besucht immer wieder neue Seminare, Lehrgänge und Kurse, macht Ausbildungen aller Art, doch wenig geschieht.

Alles ist hilfreich und schenkt einem einen großen Wissensschatz, aber wirkliche Veränderung ist meist nur im Moment zu spüren. Hat einen der Alltag wieder, verblasst das Gelernte, die Leere kommt und man stürzt ins Bodenlose, in das »alles umsonst Gefühl«.

Doch so, wie aus einem Samenkorn in vielen Jahren des Wachstums ein Baum wird, so

wird aus dem Gedanken »Bereitschaft zur Veränderung« auch die Geduld zur Erfüllung reifen müssen. Ohne sich zu verurteilen, wenn der Entwicklungsprozess einmal stagniert.

Wenn eine Etappe abgeschlossen ist kann man anders mit sich umgehen und wehrt sich auch nicht mehr gegen vermeintliche Fehler. Denn diese sogenannten »Fehler« helfen Erfahrungen zu sammeln. Erfahrungen, die man für einen nächsten Schritt braucht.

Bewegt man sich vorsichtig an die Selbst-Veränderung heran, ohne sich dem Zwang

»ich muss und das sofort« auszusetzen, hat man eine große Chance seinen Weg zu finden.
Heißt: sich selbst finden, sich erkennen und akzeptieren, dass man ist wie man ist und

dass es so wie es ist, gut ist, braucht Zeit, viel Zeit.

Und die Zeit hat man, sein ganzes, langes Leben lang.

Lernen, sich zu lassen und Geduld mit sich zu haben. Das sind die besten Voraussetzungen für einen Schritt nach vorn - auf der Reise zu sich selbst.

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