wer zur Quelle will,

muss gegen den Strom schwimmen ...

ein Zitat von Hermann Hesse.

Ich war und bin eine »gegen den Strom Schwimmerin«. Nicht weil ich es so wollte,

sondern weil mich das Leben das gelehrt hat. Weil ich schon als Kind die Quelle,

bzw. den Anfang aller Dinge, gesucht habe, ich wollte »wissen«.

Doch dadurch empfinden einen die Mitmenschen als »anders«.

Sonnenlicht bricht sich als Sterne in der Lauterquelle in Offenhausen Schwäbische Alb
Quelle der Lauter mit Sonnensternchen ...

Doch durch mein »anders sein« habe ich sehr früh verstanden: wenn man etwas

erreichen will, wenn man sein Ziel vor Augen hat, den Dingen auf den Grund gehen möchte, dann wird es schwierig. Falls man sich sicherheitshalber mit der großen Masse mitbewegt. Doch wenn man das tut, was alle tun, wird man kaum zur Quelle kommen.

Man stelle sich vor …

eingekeilt, mittendrin in einer Menschenmenge, die sich in eine bestimmte Richtung vorwärts bewegt. Man wird unweigerlich mit geschoben, obwohl man das nicht will.

Es ist sehr anstrengend und braucht viel innere Sicherheit und Überzeugung von der Richtigkeit des eigenen Weges, um seine Richtung zu ändern.

Ist man unsicher und traut sich selbst nichts zu, verlässt einen die Kraft, das nötige Vertrauen in seine Qualitäten und man lässt geschehen. Man resigniert und fließt im

Strom mit, die Quelle rückt in weite Ferne.

Das Ziel wird aus den Augen verloren, vielleicht sogar für immer.

Der Weg zur Quelle aber ist ein anderer und dafür muss man raus aus der Menge.

Gegen den Strom schwimmen und in Kauf zu nehmen, dass man nicht verstanden

oder auch angegriffen wird, das kostet Kraft. Verlangt großen Mut, den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und ein unerschütterliches Selbstvertrauen.

Und man muss sich absolut sicher sein, dass man diesen, teilweise recht einsamen Weg, wirklich gehen will. Ist man das, dann kommt man zum Ziel und wird belohnt. Für die Mühsal, das durchhalten und fast verdursten, auf dem Weg zu seiner Quelle.

Und dann ...

das köstliche Nass tröpfelt nicht, es fließt und wird zum tiefen inneren See, in dem man dann ruht – aber nicht ausruht. Denn das Leben geht weiter und Erfolg hat nur der, der sich ständig bewegt.

Quelle der Erpf im Kurgarten Erpfingen Schwäbische Alb
die ewig spendene Quelle der Erpf ...

Im Leben kommt es gelegentlich vor, dass man mit der Masse mit geschoben wird, weil

es nicht anders geht. Man kann nicht immer rebellieren. Und wird dann in eine Richtung geschoben, in die man überhaupt nicht will. Wenn es dann an Kraft fehlt und die Energie nicht da ist sich zu behaupten, lässt man sich mit treiben.

Manchmal ist man nun, aus verschiedenen Gründen, nicht in der Lage die Richtung zu verändern. Wenn es an Mut fehlt aus der Menge herauszutreten, könnte man das für sich selbst möglicherweise als Versagen sehen und stagnieren.

Warum nur, ist es so schwer, gegen den Strom zu schwimmen!

Weil das viel mit Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und auch Mut zu tun hat.

Der Same wird schon in der Kindheit gelegt. Wurde einem als Kind alles aus der Hand genommen, hatte man ja kaum die Möglichkeit, etwas selbst zu versuchen. Wie kann man dann also lernen, sich auszuprobieren? Wie Vertrauen in sein Können entwickeln?

Für die meisten sicher nur recht mühsam. Doch wenn man lernt, sich und seinem Wollen zu vertrauen und an seine Ziele zu glauben, dann geht es.

Man muss ja nun nicht nach einem außergewöhnlichen Zukunftsprojekt suchen, es reicht auch ein kleines Ziel. Es sollte nur zugeschnitten sein auf die Persönlichkeit, die dieses Ziel erreichen will.

Zur Quelle kommen bedeutet ja auch, man schafft es, sich das zu verwirklichen, was man für sich will. Dann ist man angekommen - in sich.

Damit wachsen Selbstvertrauen und Mut für größere Ziele.

Hauptsache aber ist, man glaubt an sich und schwimmt selbstbewusst und vertrauensvoll in Richtung seiner Quelle,

dann wird man sie auch erreichen.

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