ist die Summe schlechter Erfahrungen
und deshalb tun sich manche Menschen sehr schwer, zu vertrauen.
Unerfreuliche Erinnerungen von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter haben sie gelehrt, vorsichtig und wachsam zu sein.
Lüge, Demütigung, Herabsetzung oder Kränkung ist etwas, was sie nur zu gut kennen.
Sie haben zum Selbstschutz gelernt, sich aufgrund dieser Erlebnisse zu verschließen.
Still und zurückhaltend, mit einem leicht aggressiven Unterton, sind sie geworden. Misstrauisch und distanziert, sie lassen keinen an sich heran. Sie können sich niemand öffnen, oft vertrauen sie nicht einmal ihrem engsten Familienkreis.
Nicht, weil sie nicht wollen. Nein, weil sie nicht können
Sie haben verlernt, offen zu sein. Sie rechnen, mit jeder Begegnung von dieser hintergangen zu werden, erwarten mögliche Angriffe.
Doch der Himmel hilft, immer wieder bekommen sie eine Chance. Eine helfende Hand,
die ihnen entgegengestreckt wird, die Geste der Freundschaft. Doch der Mensch kann
nicht darauf reagieren, er ist nicht in der Lage, die Gelegenheit zu erkennen. Durch sein Seelenfenster, das verschlossen wurde, fällt kein Lichtschein mehr.
Und doch lässt sich dieses Fenster öffnen - Geduld ist das Zauberwort!
Zuerst ist ein kleiner Spalt zu sehen und dann, irgendwann … ist das Fenster des Vertrauens weit offen und die Seele wird von strahlendem Licht durchflutet.
Es geht, wenn der Mensch bereit ist, den Versuch wagt, zu vertrauen.
Doch beginnen - muss er bei sich selbst. Er muss lernen, auf sich zu vertrauen, sich zu vertrauen. Ein riesiger Schritt!
Immer wieder habe ich mit Menschen zu tun, die dieses Schicksal tragen müssen,
es aber so nicht wollen. Ihnen zu helfen, sich zu öffnen, ist ein schwieriger Weg. Denn
auch mir misstrauen sie.
Sie haben eine unglaubliche Angst, verletzt oder hintergangen zu werden.
Und doch geht es! Wenn sie lernen zu vertrauen, dass sie auch gute Erfahrungen machen können. Es geht langsam, in winzigen Schritten, aber es geht.
Doch ihr müsst wissen:
so jemand, wird niemals ein sehr offener Mensch sein können, er wird immer zurückhaltend bleiben, immer beobachtend. Kommt ihm jemand zu nahe, zieht er sich sofort zurück. Habt also keine Erwartungshaltung, das macht beiden Stress.
Ich vergleiche die Reaktion mit der einer Häuschenschnecke.
Kommt man einem der Fühler zu nahe … schwups, ist sie im Haus verschwunden.
Doch wenn man wartet, Geduld hat und ruhig bleibt, kommt sie langsam, ganz langsam wieder hervor und bewegt sich weiter.
So ist es auch, wenn man einem Menschen begegnet, der extrem misstrauisch ist.
Man braucht sehr viel Geduld und Verständnis für ihn. Denn beim leisesten Misston
zieht er sich zurück.
Doch dann … nicht abwenden, bitte warten … vorsichtig und langsam kommt er wieder zurück. Wenn man dann unbeschwert und neutral mit ihm umgeht, lernt er mit der Zeit, Vertrauen zu fassen.
Das Misstrauen wird schwächer, lässt vielleicht sogar ganz nach, und man hat einer empfindsamen Seele wieder auf ihren Weg geholfen.
Eine wunderbare Erfahrung für beide Seiten, dem Hilfesuchenden und dem Helfer.
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