und stellte entnervt fest,
dass der Wille und die Ausführung meilenweit auseinander liegen!
Liebe Teilnehmerinnen,
wie im letzten Kurs versprochen, bekommt ihr hier eine lustige Anekdote aus der Zeit meines bewussten spirituellen Anfangs … das war 1985, schon lange her!
Irgendwann zu dieser Zeit, ich hatte eine Lebensveränderung hinter mir, begann ich nach einer Möglichkeit zu suchen, die mich unruhigen Geist etwas ruhiger werden ließ.
Es war nicht wie heute,
es gab kein Internet, keine Medien veröffentlichten Artikel zum Thema Meditation, geschweige denn geistige Heilweisen oder energetische Praktiken. Das war was für Eingeweihte, esoterische Zirkel, zu denen ich keinen Kontakt hatte. Zu dem Zeitpunkt wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt.
Ich war beruflich in Amsterdam.
Hier sah ich den ersten esoterischen Laden meines Lebens und hier erstand ich ein Buch, in dem ein »Fachmann« erklärte, wie Meditation geht. Das hörte sich einfach an.
Hinsetzen - still werden - den Atem fließen lassen ... wie ein Atem fließt, erklärte er nicht.
Gut, alles gelesen und jetzt kann ich's - dachte ich!
Meine Schwierigkeiten als Anfängerin begannen schon damit, eine einigermaßen erträgliche meditative Sitzposition zu finden.
Setzte mich gerade hin – auf meine eiserne Lieblingscouch, die hauptsächlich dekorativ, aber alles andere als bequem war. Die erste Hürde: saß ich, mit dem Rücken angelehnt, piekten die hübschen Metallverzierungen der Lehne in mein Kreuz und meine Beine waren ausgestreckt wie bei einem Teddybären. Das Möbel hatte eine sehr tiefe Sitzfläche. Saß ich auf der Kante und hatte die Füße auf dem Boden, machte ich einen Buckel und hatte Luftmangel, weil ich so grauslich in mich zusammensackte.
Der Atem sollte fließen – wie es geht, immer noch keine Ahnung – und ich hechelte vor mich hin, bis ich wieder zusammensank.
Sehr kurze Zeit später hörte ich auf zu meditieren.
Bis – ich war beruflich in Düsseldorf und ja, hier gab es Esoläden – ich ein anderes Buch eines mir unbekannten Meisters fand, der von Sitzkissen und -Bänkchen schrieb.
Ich besaß weder das eine noch das andere und so faltete ich, erfindungsreich wie es mein früherer Beruf so mit sich brachte, eine Decke zusammen und hatte – mein erstes, sehr instabiles Sitzkissen. Bei dem Versuch gerade zu sitzen, kippte ich im Zeitlupentempo, mitsamt meiner – auseinander gerutschten – Decke zur Seite.
Autsch, direkt aufs Ohr gefallen!
Nach diesem zweiten Versuch dachte ich:
Ich hab's, nehme ich doch einfach einen Stuhl. Doch die meinem waren wie die Couch – einfach nur dekorativ und unbequem. Und da ich nicht unter Körpergröße litt, gab es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder auf der vorderen Kante, wie angegeben, mit den Füßen fest auf dem Boden oder, mit dem Rücken an der Lehne und meine Beine baumelten, wie bei einem Kleinkind.
Hhrrrchch … es geht nicht mit mir, was war ich frustriert!
Nächster Versuch … ich erstand einen Hocker – das war's! Breitbeinig an der Kante sitzend, Füße auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand, es ging besser so und mit einem tiefen Atemzug ließ ich diesen fließen – das hatte ich zwischenzeitlich raus – und …
ich hatte vergessen das Radio auszumachen und ich hörte plötzlich die Nachrichten! Nix war’s mit Ruhe und Meditation. Warum ich so etwas Privates auch im BLOG veröffentliche?
Nun, aus drei Gründen:
Der Erste:
immer mal wieder werde ich gefragt, wie ging das denn bei dir, damals … hier steht es nun.
Und es geht, ich hab es gelernt und was ich kann, können andere auch.
Der Zweite:
ich biete ja auch Meditationsabende und Seminare an, mit Anleitung. Die Mut machen, damit niemand beim Meditieren so herbe Erfahrungen machen muss, wie ich damals.
Der Dritte:
das gute Gefühl, innere Gelassenheit, die Stille und den Frieden in sich zu spüren. Und wer vielleicht irgendwann einmal beginnt zu meditieren, braucht dann meine Erfahrungen nicht mehr zu machen.
Übrigens - auf den Hocker-Nachfolgern sitze ich noch heute, immer auf der Kante. Sehr von Vorteil: die Wirbelsäule bleibt immer gerade und der Energiefluss ist intensiver.
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