Gelb gelauntes Butterblumenglück

schenkt uns der Mai,

überall leuchtend gelbe Blumenmeere die sich sanft, wie in Wellen, im Wind bewegen.

Löwenzahnwiesen - nein, das Gelb des Löwenzahns geht mehr ins Orange.

Oder Rapsfelder - auch das nicht, das Gelb vom Raps ist blasser. Das glänzende, strahlende Gelb hat nur mein Butterblumenglück …

butterblumenwiese im morgentau
im ersten Licht des Tages - noch liegt der Morgentau auf den gelben Blütenblättern ...

So viel Sonnengelb auf einmal, Impressionen wie von Künstlerhand gemalt.

Blauer Himmel, weiße Wölkchen und gelbe Wiesen, ein sanftes, laues Lüftchen ... diese Bilder zu sehen macht richtig gute Laune.

Klärt die Gedanken, öffnet das Herz und streichelt die Seele.

Die Butterblume wird auch deshalb so genannt, weil ihre Blütenblätter so fettig gelb, wie gute Butter früher aussah, glänzen. Das Butterblümchen ist meine Sonnenpflanze, sie ist für mich der Start in die ersten warmen Frühlingstage. Aber wirklich heißt sie Hahnenfuß. Sie bekam diesen Namen übrigens von ihren Blättern, die Hahnenfüßen tatsächlich ziemlich ähnlich sehen.

gelber hahnenfuss vor dunkler waldkulisse
ein Bild der Fülle und des Friedens ...

Wenn man vor den Wiesen steht und einfach nur zuschaut und sieht, wie sich die zarten Stängel sanft im Wind bewegen, wie die Blütenköpfchen sich in alle Richtungen verbeugen, es sieht so graziös aus, als wären es viele kleine Ballett-Tänzerinnen.

Die fünf Blütenblätter der Butterblume glänzen mit den Sonnenstrahlen um die Wette.

Und sie haben einen ganz eigenen Geruch, die Blütenblättchen. Sie riechen ein bisschen stumpf und leicht säuerlich, einfach sich mal die Zeit nehmen und hinschnuppern.

Doch wer sie einfangen will, die Schönen, um sie in einem Wiesenstrauß mit nach Hause zu nehmen, hat so gar kein Glück mit den Butterblümchen …

die Blüten halten sich nicht lange in der Vase, sie fallen sehr schnell ab. Also besser stehen lassen und nur gedanklich und im Herzen mitnehmen.

Aber Vorsicht, nicht geeignet für Salat oder Tee, Hahnenfuß ist giftig!

Als Kinder haben wir uns nicht um giftig oder ungiftig geschert und ich erinnere mich, da ich alles probiert habe ob man es essen kann, es schmeckte heftig bitter und die Zunge brannte! Wir haben uns auch mit den Fruchtständen der Butterblume, wenn sie ganz trocken und hart waren, "geimpft." Wir drückten sie fest auf die Haut am Oberarm und hatten dann ein Punktemuster wie eine Pocken-Impfnarbe.

einezelne blüte des hahnenfusses mit fruchtstand im klee
Hahnenfuß mit Fruchtstand ...

Früher glaubte man, wenn Kühe auf der Weide die glänzenden gelben Blütenblätter der Butterblume fressen, geben sie fettere Milch. Nur - meiden die Huftiere den Hahnenfuß, sie wissen sehr genau, dass dieser giftig ist. Im getrockneten Heu sind die Giftstoffe dann aber nicht mehr enthalten, die Tiere können das Heu fressen, ohne Schaden zu nehmen.

Ich liebe es, mich auf den Rücken in eine Wiese, oder unter ein Blätterdach von Büschen und Bäumen zu legen. Blüten, Blätter und auch Gräser sehen von ihrer Unterseite so ganz anders aus. Die Butterblume hat, wenn ich durch die Blütenblätter gegen das Licht schaue, fünf fein gemaserte gelbe Blättchen. Auf der Rückseite glänzen sie nicht, sie sind ganz matt.

Wenn dann der Wind etwas stärker weht, wirbelt er die losen Blättchen durch die Luft,

dann schneit es Butterblumenglück …


Und nun noch ein bisschen Magie ...

im Mittelalter hat man zu Himmelfahrt ein Sträußchen Butterblumen ins Fenster gehängt, um den Wettersegen zu empfangen. Und auch magische Kräfte habe er, der Hahnenfuß, sagt man.

Zum Beispiel solle man sich gegen Zahnweh eine Wurzel an den kleinen Finger binden

und bei Fieber kann man sich die ganze Pflanze um die Handgelenke wickeln. Nach 24 Stunden soll man sie, die Butterblume, dann verbrennen und das Fieber wäre weg.
Na ja, wer’s glaubt ... probiere er oder sie es doch einfach mal aus.

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