Muckefuck heißt der gebrühte Ersatzkaffee,
der auch als "Blümchenkaffee oder Mocca faux" bezeichnet wird.
Als Kaffee noch unbezahlbar war, wurde aus den gerösteten Wurzeln ( Kaffeewurzel )
der Wegwarte, der Zichorienkaffee - auch Muckefuck genannt, herstellt. In Holland wurde der erste Ersatzkaffee für den Export hergestellt, in Deutschland ist die fabrikmäßige Herstellung seit 1763 belegt.
Die Blüte der Wegwarte hat einen kaum wahrnehmbaren Duft.
Ihr Geschmack jedoch ist sehr bitter, worauf auch ihre belebende Wirkung beruht.
Die Wurzel hat eine entgiftende, anregende und stärkende Wirkung auf Leber und Galle.
Sie sorgt für einen klaren Kopf und schärft den Blick für das Wesentliche.
Schon im Mittelalter war die Heilkraft der Wegwarte bekannt, wurde sie doch bei Melancholie oder zur Reinigung der Seele und des Körpers empfohlen.
Die Blüten der Wegwarte öffnen sich
zwischen 4 und 5 Uhr morgens und schließen sich dann wieder gegen 11 Uhr.
Will man die Blüten ernten, sollte man sie nicht mit dem Messer abschneiden. Ausbrechen wäre besser, ist aber eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Werden sie bei Sonnenschein geerntet, ist ihre Heilwirkung am größten. Doch leider werden die Blüten sehr schnell braun. Sie sollten direkt nach der Ernte, bei geringer Gradzahl und leicht geöffneter Tür,
im Backofen getrocknet werden.
Altes Wissen, Zaubereien und Rituale aus dem frühen Mittelalter
Diesem starren Kraut mit den unglaublich zarten Blüten sagt man ungeahnte,
magische Kräfte nach. So brachte die gute Fee aus dem Wald den Frauen, wenn sie
bei der Geburt zu verbluten drohten, das Kräutlein "Nimmerweh."
Man kann die Wegwarte auch nutzen, um jedes Hindernis im Leben zu überwinden.
Oder - als Zutat in einem Zaubertrank sollen die Blüten der weißen Wegwarte helfen, Liebesglück zu bringen.
Oder - im magischen Beutel werden auf wundersame Art und Weise Hindernisse aus dem Weg geräumt und auch Schlösser können sich öffnen. Die Wegwarte ermöglicht den Zugang zu allem Verborgenem - auch zu verborgenem Wissen.
Oder - reibt man sich mit einem Gemisch aus Wurzelsaft der weißen Wegwarte, zu Neumond ausgegraben und magisch aufgeladen, und Öl am ganzen Körper nach einem bestimmten Ritual ein, erzeugt das - so sagt man - eine Tarnkappe.
Es heißt auch, die Wurzel der weiß blühenden Wegwarte, nach einem Ritual besprochen, würde hieb- und stichfest machen.
Oder - so erzählt eine alte Legende,
die weiße Wegwarte sei eine wunderschöne, verzauberte Prinzessin.
Zum ersten Mal erwähnt wurde die Wegwarte in einem ägyptischen Papyrustext aus dem
4. Jahrtausend vor Christus. Schon den alten Ägyptern war die Wegwarte als magisches Kraut und Zauberpflanze bekannt.
Selbst Paracelsus hatte zur Wegwarte etwas zu sagen, nämlich - die Wurzel würde sich alle sieben Jahre in einen Vogel verwandeln.
Astrologisches
in den zarten Blüten und ihrer Farbe offenbart sich der Einfluss der Venus, Saturn zeigt
sich in der Zähigkeit dieser Pflanze, die auf alles Überflüssige verzichtet.
Und bei den Indianern Nordamerikas sagt man bis heute ...
der Weg des Herzens und der Seele ist blau, wie eine blaue Blume, wie die Wegwarte.
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